Ehrenamtliche im Porträt
Ehrenamtskarteninhaber/-innen stellen sich vor
Dagmar Exner-Kasnitz, Hospizbewegung Nottuln
Ich engagiere mich ehrenamtlich, weil ich gerne Menschen in schwierigen Lebenssituationen zur Seite stehe, wozu für mich besonders der Sterbe- und Trauerprozess zählt. Mir bedeutet es viel, mitmenschliche Verantwortung zu übernehmen, Menschen in Sterbe- und Trauerprozessen zu begleiten und nicht alleine zu lassen. Die Gruppen- und Vorstandstreffen bereichern mich sehr und bereiten mir viel Freude. Besonders die Vorstandsarbeit erlebe ich als sehr konstruktiv. Ich übernehme gerne gesellschaftliche Verantwortung dafür, die Tabuthemen Sterben, Tod und Trauer den Bürgerinnen und Bürgern näher zu bringen.
Mein schönstes Erlebnis im Ehrenamt: In all den Jahren habe ich sehr viel Schönes erlebt und kann kein „schönstes Erlebnis“ benennen. Besondere Bedeutung hat es für mich immer wieder, auch im Sterbeprozess dem Menschen nah sein zu dürfen und fühle mich mit dem entgegengebrachten Vertrauen sehr beschenkt.
Was ich Interessierten gerne sagen möchte: In diesem Ehrenamt wird das eigene Leben durch die Erfahrungen mit den zu begleitenden Menschen sehr bereichert. Vor der Aufnahme der Begleitertätigkeit wird jede Person gut vorbereitet. Der Einsatz erfolgt immer nach Absprache. Es sind stets Ansprechpartner:innen in der Hospizgruppe zum Austausch da, besonders die Koordinatorinnen. Durch die intensive Auseinandersetzung mit den Themen Sterben, Tod und Trauer – auch in Fortbildungen – ist das Mitarbeiten in der Hospiztätigkeit ein fortlaufender Lernprozess. Ganz wichtig: „Hospizlerinnen“ und „Hospizler“ sind sehr lebensbejahende Menschen, auch dadurch erleben wir immer wieder sehr viel Freude miteinander und lachen viel zusammen, obwohl oder weil wir uns mit den ernsten Lebensthemen beschäftigen, die jeden Menschen betreffen.
Dagmar Exner-Kasnitz gehört seit 2006 der ambulanten Hospizbewegung in Nottuln an. Sie arbeitet ehrenamtlich in der Sterbe- und in der Trauerbegleitung. Seit 2007 ist sie erste Vorsitzende der Hospizbewegung und ist zudem für die Öffentlichkeitsarbeit tätig. Außerdem hat sie mehrfach das Projekt „Hospiz macht Schule“ mit durchgeführt sowie verschiedene Angebote für Kinder und Jugendliche mitgestaltet.
Josef Dirks, SV DJK Grün-Weiß Nottuln
Ich engagiere mich ehrenamtlich, weil ich in meiner Jugend sehr stark vom Sportverein profitiert habe. Es haben sich Freundschaften gebildet und das Miteinander wurde einfach gelebt. Ich fühle mich in der Lage, etwas von dem zurück zu geben, was ich im Verein erlebt habe. Die Zeiten haben sich zwar geändert, aber den Verein gibt es immer noch und ich möchte, dass das so bleibt. Wenn es das reine, unentgeltliche Ehrenamt in unserer Gesellschaft nicht mehr geben würde, wäre unsere Gesellschaft tot. Denn wenn keiner was tut dann tut auch keiner was. Und was mir ganz wichtig ist: Mit ehrenamtlich Engagierten kann man umgehen – irgendwie ticken sie alle ähnlich.
Mein schönstes Erlebnis im Ehrenamt: Das ist eine sehr schwere Frage. Für mich gab es viele herausragende Erlebnisse. Unvergessen sind meine Erlebnisse mit der Jugendmannschaft, u.a. die Abschlussfahrten zum Ende einer jeden Saison. Für mich immer wieder schöne Erlebnisse sind einfach die Begegnungen, egal ob auf dem Marktplatz oder bei Veranstaltungen – auf welcher Ebene auch immer, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Zu meinen Highlights gehört das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) im Sport, welches ich vor zehn Jahren eingerichtet habe. Es gibt jungen Menschen die Möglichkeit, sich im Sport und in der Jugendarbeit auszuprobieren. Und ich habe jedes Jahr aufs Neue Spaß daran zu sehen, wie sich die jungen Erwachsenen entwickeln.
Was ich Interessierten gerne sagen möchte: Es ist wie mit dem Essen: Ausprobieren geht immer. Und Gelegenheiten sich, gerade in Nottuln, ehrenamtlich zu engagieren, gibt es immer und an jeder Stelle. Ich helfe da gerne weiter.
Josef Dirks ist seit über 30 Jahren unter anderem im Sportverein DJK Nottuln ehrenamtlich unterwegs. Zunächst als Abteilungsleiter Tischtennis dann als Jugendtrainer, Jugendfußballobmann und seit jetzt über zehn Jahren steht Dirks an der Spitze dieses Vereins mit über 1500 Mitgliedern.
Hans-Uwe Hahn, Kreuzbund
Ich engagiere mich ehrenamtlich, weil ich Dinge in meinem Sinn beeinflussen kann. Ich kann etwas verändern, bewegen, soziale Verantwortung übernehmen. Vor allen Dingen auch anderen Menschen helfen, ihren Weg zu einem sinnvollen und zufriedenen Leben zu finden. Und genauso geht es mir: Ich tue etwas Sinnvolles für mich und das bringt mir Zufriedenheit.
Mein schönstes Erlebnis im Ehrenamt: Was ich schon oft erleben durfte, dass mir jemand sagt: „Ich danke Dir. Ohne Dich hätte ich das nicht geschafft.“ Nur ein Beispiel: Zu Weihnachten bekam ich eine Karte unter anderem mit folgenden Worten: „…und ich weiß, dass ich ohne Sie heute nicht da wäre, wo ich jetzt bin.”
Was ich Interessierten gerne sagen möchte: Tut nicht irgendetwas. Sucht euch eine Aufgabe, die auch euch zufrieden macht, die euch interessiert, die ihr moralisch vertreten könnt. Überfordert euch nicht und überschreitet nicht eure eigenen Grenzen. Wenn Probleme auftreten, kommuniziert das mit den anderen. Entweder man findet eine faire Lösung oder man trennt sich. Auf jeden Fall soll die ehrenamtliche Tätigkeit auch Spaß machen und mich nicht zu sehr belasten und denkt daran: Es gibt auch noch ein Leben ohne das Ehrenamt.
Hans-Uwe Hahn war und ist Gruppenleiter einer Kreuzbund-Selbsthilfegruppe (2012),Geschäftsführer des Kreuzbund Stadtverband Coesfeld (2015), Vorsitzender des Kreuzbund Arbeitskreis Kreis Coesfeld (2021), Mitglied des Arbeitskreis Sucht des Kreis Coesfeld (2014), Mitglied des Arbeitskreis Prävention des Kreis Coesfeld (2014), Mitorganisator des Caritas-Projekts ‚Sucht besprechbar?‘ Betreuung der Hühner des St.Elisabeth Stifts in Nottuln am Wochenende und in den Ferien (2023),Vertrauenspersonen beim SV DJK Grün Weiß Nottuln (2023)
Marion Tibroni, Daruper Landpartie
Ich engagiere mich ehrenamtlich, weil mir das Wohl und die Zukunft von Darup am Herzen liegen. Weil ich die Kunst und die Künstler:innen liebe. Weil Naturschutz eine Herzenssache für mich ist.
Mein schönstes Erlebnis im Ehrenamt: Die Begegnung mit einem Professor der Kunsthochschule Bremen, der als Flüchtlingskind nach dem Zweiten Weltkrieg als 2-Jähriger mit seiner Mutter auf einen Hof in der Bauernschaft Gladbeck untergebracht war. Heute ist er 78 Jahre alt und hat durch die Landpartie den Hof nach 55 Jahren wieder besucht.
Was ich Interessierten gerne sagen möchte: Wenn ihr in eurem Dorf nichts Passendes findet, macht euer eigenes Ding und baut etwas Neues auf!
Marion Tibroni wirkt bei der Organisation der Daruper Landpartie seit 2007 mit. Außerdem kuratierte sie 2023 die Kunstausstellung im Naturschutzzentrum des Kreises Coesfeld in Darup.